In den Jahren 2013 und 2015 wurden zum Gedenken an Verfolgte und Ermordete aus Kornwestheim insgesamt acht Stolpersteine verlegt. „Wir dürfen das Geschehene niemals vergessen. Gerade in einer Zeit in der Rassismus und Antisemitismus in unserer Gesellschaft immer sichtbarer werden ist es wichtig das Gedenken wachzuhalten“, so der Initiator Philipp Schappke.
An der Aktion nahmen die Fraktionsmitglieder von B90/ Die Grünen im Kornwestheimer Rathaus Susan Boll-Simmler, Daniel Joppien und Thomas Ulmer teil.
Kornwestheim ist eine von über 2000 Städten und Gemeinden in denen die Initiative[2] Stolpersteine verlegt hat. Diese erinnern an Menschen, die zu Opfern der Vertreibung und Vernichtung durch die Nationalsozialisten wurden.
Sie gelten damit als das größte dezentrale Denkmal der Welt.
„Wir möchten mit unserer Aktion am Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus an der Stelle erinnern an denen die Kornwestheimerinnen und Kornwestheimer gelebt haben bevor sie ausgegrenzt, erniedrigt und ermordet wurden und wo sie zuletzt vor ihrer Gefängnishaft, ihrer Deportation in Konzentrationslager oder ihrer Einweisung in „Heilanstalten“ gewohnt haben und sich geborgen fühlten“, erläutert der Fraktionsvorsitzende Thomas Ulmer.
„Der Blick in den dunklen Teil unserer Geschichte, die Erinnerung an das Geschehene, ist für mich als junger Mensch und Vertreter unseres OV besonders wichtig um gefährliche Entwicklungen in der Stadt zu erkennen und rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen“, erklärt Daniel Joppien.
Begleitet wurde die Aktion von Rainer Juchheim von der Stolpersteininitiative, diese arbeitet derzeit an einem neuen Projekt zur Aufarbeitung des Leids der Zwangsarbeiter in Kornwestheim. Was viele nicht wussten, in der Stadt waren mehr als 1600 Zwangsarbeiter bei unterschiedlichen Firmen und der Verwaltung, die für die Kriegs- und Bevölkerungsversorgung wichtig waren, beschäftigt. Darunter waren auch zirka 630 Zwangsarbeiter aus Frankreich.
27.01.2021 (tu)
[1]https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Kornwestheim